Mit diesem köstlichen Brot-Upcycling Rezept von Foodbloggerin Marzia Balza entführen wir Dich heute kurzerhand nach Irland, wo der Chester Cake (in Dublin auch Gur Cake genannt) noch heute sehr beliebt ist.
Marzia hat unser Martinibrot mit eingearbeitet, aber natürlich hast Du die Wahl. Die Fülle besteht jedenfalls traditionell aus Brot- und/oder Kuchenresten, die mit Trockenfrüchten zu einer süß-saftigen Masse verarbeitet werden. Umhüllt von feinen Mürbteigschichten verwandelt sich das Brot vom Vortag im Handumdrehen in einen köstlichen Kuchen.
Das Rezept:
Mürbteig:
250 g Universalmehl
150 g kalte Butter
30 g Salz
30 g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz
kaltes Wasser
Das Mehl mit der kalten Butter, dem Zucker, dem Ei und dem Salz rasch verkneten. Zwei bis drei EL kaltes Wasser hinzufügen, sodass ein geschmeidiger Mürbteig entsteht. Den Teig zudecken und für eine halbe Stunde kühl stellen.
Brot-Frucht-Fülle:
1/2 Martinbrot oder 8 Scheiben - gewürfelt
1 Tasse schwarzer Tee (z. B. Assam)
120 g Rohzucker
1 Ei
2 EL Butter - geschmolzen
4 EL Milch
100 g getrocknete Cranberries
75 g Rosinen
3 EL Universalmehl
3 TL Lebkuchengewürz
10 g Brotpulver
Die Brotwürfel in eine Schüssel leeren und den kalten Schwarztee dazu geben. Das Brot anschließend mit einem Löffel zerdrücken, bis ein eher fester Brei entsteht.
Das verquirlte Ei, Butter, Milch, Mehl, Backpulver, Cranberries, Rosinen, Zucker und die Gewürzmischung hinzufügen. Gut mischen und 30 Minuten ruhen lassen.
Das Backrohr auf 200°C vorheizen. Eine rechteckige Backform (ca. 20x27 cm) mit Backpapier auslegen. Den Mürbteig aus dem Kühlschrank nehmen, halbieren und in zwei zur Backform passende "Blätter" ausrollen. Die Backform mit einer der zwei Mürbteig-Blätter bedecken.
Die Brot-Frucht-Fülle gleichmäßig aufstreichen und mit dem zweiten ausgerollten Mürbteig-Blatt abdecken. Mit einer Gabel oder einem Messer den Teig fein einstechen und 45 Minuten im Backrohr backen.
Nach dem Backen abkühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen und am besten mit einer Tasse kräftigem Yorkshire Tea mit einem Schuss Obers servieren.
Ma guat!
Lust auf ein bisserl Geschichte?
Chester Cake wurde wohl erstmals in den 1820er Jahren in der gleichnamigen Stadt an der Englisch-Walisischen Grenze von einem ansässigen Konditor, Mr. Thomas, gebacken. Dieser erste Kuchen dieser Art war allerdings sehr groß und schön dekoriert, um den Geburtstag King George IV am 23. April 1821 zu feiern.
Danach wurde der Chester Cake in vereinfachter Form zu einem beliebten „Restlverwertungs-Rezept“, das vor allem den armen Bevölkerungsschichten eine leistbare Süßspeise bescherte. Kein Wunder, dass es vor allem das ärmere Irland im Sturm eroberte.
Wir sind jedenfalls schon sehr neugierig darauf, wie Dir dieser ungewöhnliche Kuchen schmeckt.
Viel Freude beim Backen und Genießen!
Dein Bäck‘ vom See
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